Nach über 16 Stunden Busfahrt sind wir in Cusco angekommen. Leider liegt der Tambopata Nationalpark nochmal 10 Stunden weiter entfernt. Aber irgendwie hatten wir es schon in Brasilien ein bisschen bereut nicht im Amazonasgebiet gewesen zu sein und so buchten wir noch am selben Tag einen Nachtbus nach Puerto Maldonado. Abfahrt in Cusco bei circa 15 Grad und auf 3500 Höhenmeter, Ankunft am nächsten Morgen um 6:30 Uhr auf 200 Höhenmeter, bereits 25 Grad und brutaler Luftfeuchtigkeit. Wir wollten ja mal wieder ins Warme ;).
Am ersten Tag machte der Regenwald seinem Namen schon mal alle Ehre. Es schüttet am Nachmittag wie aus Eimern. Nachdem es sich anscheinend immer 3-5 Tage aufheizt um dann nach richtigem Starkregen wieder etwas abzukühlen – beste Voraussetzungen für uns um ein den nächsten Tagen eine Mehrtagestour in den Dschungel zu starten.
Die erste Nacht haben wir in der WASAI Lodge in Puerto Maldonado geschlafen und auch gleich für den nächsten Tag eine zweitägige Tour mit Viktor gebucht. Weil wir keine Lust auf die Standardroute hatten, haben wir das Tourprogramm, wie immer, etwas abgeändert – sollte man übrigens immer machen! Das war das zweite Mal schon ein echter Glücksgriff!
Wir fuhren am nächsten Morgen zu kleinen Lodge, inmitten des Regenwaldes an einem kleinen See an dem vier Papageienpärchen ihre Nester haben. Außer uns und unserem Guide – niemand da! … wir waren Angeln und haben den frischen Fisch gegrillt, machten einen Nightwalk und gingen bei Nacht auf Cayman-Suche. Am nächsten Morgen starteten wir um drei Uhr zum Macaw Clay Lick. Es ging mit Taschenlampen für eineinhalb Stunden zu Fuß durch den Dschungel und anschließend weitere zwei Stunden mit dem Boot zum Clay Lick. By the way – ob es in der Gegend hier Malaria gibt oder nicht, keine Ahnung. Das Internet sagt JA, die Guides vor Ort sagen NEIN, seit vielen Jahren nicht mehr. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Vorsichtshalber sprühen wir uns mit unserem 97% DEET Spray ein, das auch die deutsche Bundeswehr verwendet, und in Uganda sicher noch weiter zum Einsatz kommt ;). Der Clay Lick im Tambopata ist der Größte in Peru. Die Papageien fliegen sehr weite Strecken um die Mineralien aus dem Lehm aufzunehmen, die sie für die Verdauung der Dschungelfrüchte und zur Stärkung ihrer Knochen brauchen. Nebeneffekt: Das Gefieder erhält dadurch auch sehr kräftige, bunte Farben. Nach hunderten Macaw Bildern und Videos 😉 ging es den gleichen Weg wieder zurück zu unserer eigenen Lodge (auch in der zweiten Nacht waren nur wir da und hatten das ganze Areal für uns). Highlight auf dem Rückweg: ein Jaguar der quer durch den Rio Tambopata geschwommen ist über eine Sandbank in der Mitte des Flusse gerannt ist, und auf der anderen Seite wieder am Ufer herausgeklettert ist. Den zweiten Teil davon haben wir auf Video, check!! Danke an unseren Bootsfahrer der ihn gespottet hat und so schnell durch den Fluss und seinen unzähligen Hindernissen dort hin navigiert ist!
Am dritten Tag sind wir sehr früh morgens zurück nach Puerto Maldonado gefahren um gleich um 9 Uhr den letzten Teil der Tour zu starten – Boottrip zum Sandoval Lake. Diesmal leider nicht ganz so alleine wie die letzten Tage. Uns begleiteten acht weitere Personen, Peruaner höheren Alters – manche haben schon beim Einsteigen ins Boot große Schwierigkeiten, entweder aufgrund des mangelnden Gleichgewichtssinns oder aber aufgrund des hohen Gewichts 😉 (das auch schon mal die Umverteilung der Personen im Boot forderte) … Aber gut wir sind ja auch nicht immer die einzigen Menschen die den Nationalpark sehen wollen. 😉
Am Sandoval Lake gab es viele verschiedene Vogelarten, unter anderem einen Reier mit einem kleinen Rochen im Maul, viele Schildkröten, Caymans, Otter, eine Vogelspinne und Fledermäuse zu sehen. Die Affen die dort leben haben wir leider nicht gefunden. Ihnen war es wahrscheinlich in der Mittagszeit zu warm. Auch der Anblick der Piranhas, die in dem See leben, blieb uns leider verwehrt, da das Piranhafischen seit ein paar Jahren verboten ist. Einheimische schwimmen übrigens trotzdem in dem See, da sowohl die Caymans als auch die Piranhas laut den Guides vollkommen ungefährlich sind 😉 wir haben es nicht getestet. Nach vier schönen Tagen in Puerto Maldonado und dem Tambopata National Park, waren wir auf jeden Fall froh im peruanischen Amazonasgebiet gewesen zu sein und haben den Nachtbus zurück nach Cusco genommen um noch den Machu Picchu zu sehen bevor wir Peru in Richtung Mittelamerika verlassen.
Videos und Bilder der letzten Tage gibt’s hier und in der Peru-Gallery.
Liebe Grüße, F&N
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toll – toll – toll:)