Für viele ist der Machu Picchu das Highlight der Perureise. Falls es manche nicht wissen – Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt in Peru. Sie wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas gebaut, liegt auf knapp 2500 Höhenmeter und in Hochzeiten lebten dort mehr als 1000 Menschen. Wir hatten in den letzten Tagen oft drüber nachgedacht Peru wieder zu verlassen ohne den Machu Picchu gesehen zu haben. Warum? Zu teuer, zu touristisch, zu weite Anfahrt, schlechtes Wetter, mehr Lust auf Strand als zu hiken ?.
Aber irgendwie wollten wir es dann doch wissen! Warum kommen in der Hochsaison 3700 Menschen am Tag auf diesen Berg um die Ruinen anzuschauen? Luftlinie von Cusco sind es mehr als 100 km zum Ausgangsort Aguas Calientes. Hierhin führt nicht einmal eine Straße – nur eine Eisenbahn, die sich die Peruaner von den Touristen gut bezahlen lassen. Nachdem der Dschungel schon teuer genug war und wir auch ab und zu mal sparen müssen 😉 haben wir die günstigste Möglichkeit gesucht Machu Picchu zu sehen. Da im Moment in Peru Nebensaison ist gibt es im offiziellen Ticketshop auch noch Eintrittskarten zu kaufen (die übrigens günstiger als im Internet sind). Statt 3 Stunden von Cusco aus mit dem Zug zu fahren haben wir uns für 7 Stunden Fahrt im Minibus und 12 km Wanderung entschieden, einfach! Eine ziemlich abenteuerliche Fahrt, nicht nur weil der Bus vollgestopft bis aus den letzten Platz war, sondern auch weil es mal wieder über Bergkämme bis 4500 m hinauf und hinunter ging und die Straße auf den letzten Kilometern der Death Road in Bolivien schon relativ nahe kam. Um vom Busstop in Hidroelectrica nach Aguas Calientes zu kommen ist die einzige Möglichkeit den Zug zu nehmen oder neben den Bahnschienen entlang zu laufen. Wir sind gelaufen und kamen kurz nach fünf Uhr Abends an. Am nächsten Morgen sind wir um 04:30 Uhr aufgestanden um den ersten Bus um 05:30 zum Machu Picchu Eingang zu nehmen. Die Idee hatten allerdings schon viele andere und so standen wir um 05:15 Uhr hinter hunderten Leuten in der Schlange. Man muss aber sagen, dass es für die Menge an Leuten dann doch recht schnell vorwärts ging (großer Shuttlebus im 5 min Takt). Wir hatten im Vorfeld nicht nur den Eintritt zum Machu Picchu gebucht sondern auch zum Montana, von dem aus man auf die Ruinen blicken kann. Eineinhalb Stunden und unzählige Treppenstufen später haben wir den Gipfel erreicht. Nicht schlecht, denn die Tickets sind limitiert und es haben sowieso nicht alle Lust ganz hoch zu laufen, von dem her war dort nicht so viel los :).
Die meisten Touris müssen die Ruinen auch gegen Mittag wieder verlassen, da sie den Zug zurück nach Cusco erwischen wollen. Wir hatten den ganzen Tag eingeplant und haben die Ruinen am Nachmittag – bei Regen und Gewitter ? – fast für uns allein. Gut, dass wir schon vor dem Dschungel schon die „Prof“-Regencapes gekauft hatten, und weil wir sie dort nicht gebraucht hatten haben wir sie wenigsten hier mal übergeworfen, wenn auch eher zu Schutz der Kamera vor Nieselregen, nachdem der Regen eher ein nieseln und das Gewitter weiter entfernt war 😉
Am späten Nachmittag sind wir wieder nach Aguas Calientes zurückgelaufen um uns am nächsten Morgen wieder auf den Rückweg zu machen. 12 km an den Bahnschienen zurück – 7 Stunden Busfahrt – und Ankunft in Cusco.
Nachdem der Machu Picchu überall im Internet als sehr sehr teuer gilt gibt es von uns jetzt auch einmal eine Kostenaufstellung. Ein bisschen Sparpotential hat das Ganze auch noch!
Die Preise gelten immer für 2 Personen.
- 36 € Hin- und Rückfahrt dem Minibus von Cusco nach Hydroelectrica
- 76 € Eintrittskarte zum Machu Picchu mit Montana
- 58 € zwei Nächte Doppelzimmer mit Frühstück
- 20 € Hinfahrt von Aguas Calientes zum Eingangsgate
- 10 € Hotsprings in Aguas Calientes (die waren nicht besonders warm – hätte man sich sparen können)
- 107 € Lebensmittel (2x Essen gehen und Selbstverpflegung, hat aber definitiv noch Sparpotential)
Und so kosten die 3 Tage/ 2 Nächte am Machu Picchu pro Person 153,50 €.
Fazit: Sehr touristisch aber der Ausblick auf die Ruinen hat dann doch seinen Reiz und wenn man den Montana dazu bucht wird man von den Menschenmassen dann doch größtenteils verschont. Ein Besuch lohnt sich also definitiv 😉
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