Unsere Reise mit dem Camper auf der Nordinsel Neuseelands neigt sich dem Ende. Wie haben wir die Insel erlebt? …Wir werden Neuseeland und vor allem die Nordinsel definitiv als sehr abwechslungsreich in Erinnerung behalten. Das gilt nicht nur für die Natur, die von Bergen mit sattem grün über schöne Strände & Seen bis hin zu Orten mit thermaler Aktivität und Vulkanen reicht. Auch das Wetter war in unserer Neuseelandzeit mehr als abwechslungsreich. Die ersten Tage haben wir nur irgendwie versucht der anrückenden Schlechtwetterfront, dem Sturm und den Überschwemmungen irgendwie zu entfliehen und sind deshalb quer durchs Land an die Ostküste, nach Napier, geflüchtet. Drei Tage hat es in den meisten Teilen der Insel nur so geschüttet, die Bay of Plenty hatte die größten Überschwemmungen der letzten 500 Jahre und wurde zum Teil evakuiert. Wir hatten Glück und wanderten einzigen Sonnenloch auf der ganzen Insel am Strand entlang, bevor wir nach dem Sturm zurück in die Mitte des Landes fuhren. Auch die Menschen begegneten uns sehr unterschiedlich. Manche Neuseeländer sind an Gastfreundlichkeit kaum zu übertreffen. Wie wenn es selbstverständlich wäre wird man von Menschen die man kaum kennt nach Hause eingeladen – kostenloses Essen, Übernachtung und Abholservice inklusive! Wir haben davon ja schon oft im Vorfeld gehört, aber diese Gastfreundlichkeit selbst zu erfahren ist wirklich schön. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die unfreundlichen – die grumpy old men, die auf Campingplätzen für Ordnung sorgen und einen auch mal ohne Vorankündigung anschreien, wenn man ein Hütchen der Absperrung versetzt, damit es nicht im Bild steht – wie kann man es auch nur wagen!? ? Oder so manche Einheimische, denen die 90 km/h unseres Campers am Berg nicht schnell genug waren und dann mit lautem Hupen und Mittelfinger an uns vorbeischossen – davon hatten wir nicht nur einen ?.
Bei den Aktivitäten ist es das gleiche. Sowohl die Nordinsel als auch die Südinsel bieten zahlreiche Trails in allen Varianten. Die Nationalparks kosten im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hier keinen Eintritt. Für Wanderer, Mountainbiker und auch Angler sind die Seen und Berge ein echtes Paradies. Von 1-stündigen Walks über Mehrtagestrails sollte wirklich für jeden etwas dabei sein. Für alles andere muss man jedoch schon eher tief in die Tasche greifen. Ein kurzer Heliflug mit Walk über das Gletschereis (350€ pP), ein Besuch am berühmten Herr der Ringe Filmset (250€ pP) oder ein Besuch im Maori Dorf mit Abendessen und Tanzaufführung (100€ pP). Austoben könnte man sich hier definitiv, denn von Jetboot fahren über Bungee Jumping, Skydiving, Wasserskifahren und sonstigen Spaßaktivitäten findet man sowohl auf der Süd- als auch Nordinsel alles – jedoch hat auch das leider seinen Preis…
Und unser Camperfazit? Es ist ähnlich durchwachsen ?. Es ist schön, früh am Morgen im Camper am Strand aufzuwachen. Wenn die Sonne in das Fenster scheint und man das Rauschen des Meeres hört. Man muss sich nicht wirklich festlegen, wie weit man fährt und schaut einfach mal was der Tag so bringt. Doch das richtige Freedom Camping – sich mit einem Selbstversorger Wihnmobil irgendwo hinzustellen wo man möchte, ist auch in Neuseeland schon länger verboten. Ausgewiesene kostenlose Campingplätze findet man nicht an jeder Ecke, sondern muss auch hier vorab in der Campermate App je nach Ort ein bisschen suchen. Die Auswahl fällt dann auch schon einmal auf einen geteerten Sportheim Parkplatz der nicht immer ganz idyllisch in Mitten der Natur liegt. Wenn man mal nicht so viel Zeit in eine Toilettensuche, Stromsuche zum Macbook laden und der Anfahrt einer öffentlichen Dusche investieren möchte, gibt es auf der Nordinsel mit hunderten von Campingplätzen sicher genug Auswahl. Ende März & April nach Neuseeland zu fahren war für uns auf jeden Fall die Beste Entscheidung. Die Sonne strahlte uns von einem absolut blauen Himmel entgegen und die wenigen Regentage konnte man mit Hot Pools, einer Höhlentour oder einem Fahrtag in ein sonnigeres Gebiet gut überbrücken. Außerdem waren nicht mehr so viele Touristen unterwegs – für unseren Geschmack allerdings immer noch viel zu viele. Der Nachteil am April? Wenn man Nachts aufwacht und seinen Atem sieht, das Stromkabel am nächsten Morgen gefroren neben dem Camper liegt und sich sogar der Franz zum Schlafen seine Skiunterwäsche, Jogginghose, Pulli, Daunenweste anzieht und dann noch eine Wärmflasche kauft – wisst ihr, dass es im April Nachts verdammt kalt wird ?.
Das Gute daran – das Wetter in der Südsee wird langsam besser und die Saison beginnt. Wir können es kaum erwarten übermorgen in den Flieger zu steigen und in den nächsten 5 Wochen 7 Südseeinseln zu erkunden.
Unten gibt es wie immer einige Bilder unserer NZ Reise auf der Nordinsel. Wer mehr darüber erfahren will, kann sich auch die Infos in den Bildunterschriften durchlesen. Wenn ihr euch einfach nur zurücklehnen wollt und die schönsten Bilder der vergangenen zwei Wochen sehen wollt, dann nutzt doch die automatische Fullscreen Slideshow, die ihr mit einem Klick auf dieses HIER starten könnt.
Bis bald aus der Südsee! F&N
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