Die Häuser des kleinen Fischerortes liegen an einer Bucht umrandet von schneebedeckten Bergen – Kaikoura, unsere nächste Anlaufstelle, für uns definitiv einer der schönsten Orte der Südinsel. Die Anfahrt gestaltete sich jedoch leider etwas schwieriger als gedacht. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,8 im November sind Teile der Küstenstraßen komplett weggebrochen oder verschüttet worden. Knappe 4 Wochen musste der Ort komplett aus der Luft versorgt werden, Lieferungen per Schiff waren auch nur schwer möglich, da sich das Hafenbecken um 1,5m angehoben hatte und keine Schiffe mehr anlegen konnten. Die schmale Inlandsstraße ist momentan der einzige Verbindungsweg nach Kaikoura und auch diese ist nur bei gutem Wetter geöffnet. Wir wollten aber unbedingt hier her, nicht nur wegen den Bergen und der schönen Halbinsel, sondern vor allem wegen der Meeresbewohner – Seelöwenkolonien, Delphine und vor allem Pottwale tummeln sich hier vor oder an der Küste.
Leider regnete es am Tag unserer geplanten Anreise und so mussten wir es wegen gesperrter Straßen am nächsten Tag nochmal versuchen. Wir hatten Glück! Der blaue Himmel kam zurück und am Nachmittag standen wir auf der wunderschönen Halbinsel zwischen den Seelöwen. Es waren überwiegend Weibchen, die seelenruhig auf den Steinen in der Sonne lagen. Nur ein leichtes Kopfheben signalisierte uns, dass sie uns beim Vorbeilaufen registriert hatten. Man musste schon eher aufpassen, dass man beim Herumlaufen und Springen von Stein zu Stein nicht mal einen übersieht und versehentlich auf dem großen braunen Säugetier landet (was Franz fast passiert wäre ?).
Der erste Tag hat wieder einmal die Vielfältigkeit Neuseelands gezeigt und auch der nächste Tag stand mit Vorfreude bevor. Am frühen Morgen starteten wir zur Whale Watching Tour. Trotz rauem Seegang gab der Kapitän das erste Mal in den letzten 4 Tagen das Go für die Tour. Durch den Unterwassercanyon vor Kaikoura sind die Chancen hier besonders gut einen Wal zu spotten, denn im Canyon erreicht das Meer eine Tiefe von über 1 km. Vor allem die Pottwale sind hier heimisch. Unser Maori-Kapitän benutzt nur seine Augen und Ohren (Unterwassermikrofon) um die Wale durch ihre Geräusche zu orten. Es dauerte eine knappe halbe Stunde bis er die erste Fontäne (auch Blas genannt) eines Pottwales mitten auf dem Meer erspähte. Wir fuhren näher heran und auf einmal schwamm er direkt vor uns – ein Pottwal. Das größte bezahnte Lebewesen der Welt mit einer Länge von 20 Metern und einem Gewicht von über 50 Tonnen. Von oben kann man den riesigen Kopf des Pottwals, der dem Tier seinen Namen verleiht und das massigste Gehirn im Tierreich (9,5 kg) beinhaltet, kaum sehen. Ruhig schwamm er einige Minuten neben unserem Boot her, bis er noch ein letztes mal tief Luft holte… – der Körper wölbte sich, die Schwanzflosse kam zum Vorschein und er tauchte hinab in die Tiefsee. Beeindruckend!
Weiter ging die Fahrt und nach ein paar Schwarzdelphinen (dusky dolphin), zwei weiteren Pottwalen und Albatrossen ging es zurück nach Kaikoura. Wieder etwas von der Bucketlist gestrichen? … Nicht ganz – unser erster Whale Watching Trip ist zwar vorbei, aber es gibt ja noch Buckelwale, Blauwale, Orcas und viele andere ?.
Nach Kaikoura sind wir nochmal zurück nach Fairlie auf die Schafsfarm von Barbara und Steve gefahren. Warum? …Einfach nach den Bildern weiter scrollen, lesen und wenn ihr danach noch die weitere Bilder sehen wollt, müsst ihr uns eine Nachricht schreiben… ?
… Barbara und Steve hatten uns wie schon beim ersten Mal so herzlich auf ihrer Farm empfangen. Wir bezogen das selbe Zimmer und saßen mit der Familie in der Küche und quatschten. Die Sonne ging unter, draußen dämmerte es und bereits um 8 Uhr Abend war es stockdunkel. Wollten wir nicht los? Steve, der Farmpapa, und sein Sohn Johnny machten sich langsam bereit und haben auch uns zwei dicke Jacken zugeworfen. „Es wird kalt!“ Draußen stand der Jeep bereit. Steve nahm auf dem Fahrersitz Platz und wir kletterten auf die Ladefläche des Jeeps. Die Gewehre standen fertig geladen auf dem Jeep. Was hatten wir vor?
Wir gehen mit den Beiden auf ihrem Farmgelände auf die Jagd. Vor allem Hasen und Wallabys zählen zur Zielgruppe des heutigen Ausflugs. Ja die süßen Wallabys die in Australien durch den Bush hoppeln, dort hatten wir zwar in freier Natur kein einziges gesehen, aber hier in Fairlie gibt es Massen davon. Eingeschleppt als Haustier, zwei entkommen, rasant vermehrt und keinerlei natürliche Feinde. Es bringt Flora und Fauna durcheinander und die Farmer sind nur wenig begeistert von den gefräßigen Tieren. Viele legen Giftköder aus um die Zahlen einzudämmen. Der Tod durch die Köder ist eher qualvoll, deshalb gehen manche Farmer regelmäßig selbst auf die Jagd. Steve fuhr mit dem Jeep über sein Farmgelände. Wir standen zu dritt auf der Ladefläche und Johnny schwenkte den Strahler von links nach rechts. Nach wenigen Minuten tauchte das erste Wallaby in der Dunkelheit auf, der Jeep fuhr auf das Tier zu, das Gewehr wurde entsichert und Franz schoss…
Wir wollen das Ganze hier nicht bis ins Detail beschreiben. Am Ende lagen einige Hasen und Wallabys hinter uns auf der Ladefläche, Franz wurde um seiner Treffsicherheit bestaunt und Steve und Johnny waren mit der Ausbeute zufrieden. Es ist bestimmt nicht für jeden geeignet, doch für die Familie ist es ein Teil des Farmlebens – es gehört zu ihrem Job dazu. Solltet ihr also ein paar Bilder sehen wollen, schreibt uns eine Nachricht dann schicken wir euch das Passwort zu DIESER privaten Gallery.
4 Comments
Das Passwort ist unterwegs, checkt mal Mails. ?
würde uns auch interessieren, dieses private Passwort
Klaus & Heike
Danke für die schnelle Antwort, aber leider bestand Eure Antwortmail aus lauter unleserlichen Zeichen.
Please try again.
Danke
Klaus & Heike
(Hanmer Springs)
aber freilich will ich das:
ein Passwort
for the private Gallery!
Danke schön
Norbert