Die letzten Tage waren wir im zweit tiefsten Canyon der Welt, dem Colca Canyon hiken. Eigentlich nur 97 km von Arequipa entfernt, trotzdem hat die Busfahrt nach Cabanaconde im public bus, mit dem sonst fast ausschließlich die Einheimischen fahren, ganze 6 Stunden gedauert. Das merkt man auch am Preis, für die Busfahrt bezahlen wir pro Person 4,50 €. Dafür zieht sich der bumpy ride auf der ungeteerten Straße im stickigen Bus auch etwas und vor allem für manche Mädels ohne Toilette im Bus eine echte Herausforderung (mit Inca-Corn und trockenem Brot klappts dann doch ganz gut ;)) Nach unzähligen, irre enge Kurven der Straße durch den Aguada Blanca National Park, über Bergpässe bis auf knapp 5000 m und mit einem ungeplanten Zwischenstopp im Nirgendwo an einem landslide, an dem ein Bagger uns erst noch den Weg freischaufeln musste, haben wir unser Ziel erreicht – Cabanaconde.
Cabanaconde ist Anlaufstelle für all diejenigen die keine guided Tour von Arequipa aus machen wollen. Es war auf jeden Fall die bessere Entscheidung, da man vor Ort in den Hostels sehr gute Wanderkarten und Tipps bekommt und so viel einsamer, auf eigene Faust und ohne eine Gruppe den Canyon erkunden kann. Wir haben uns für eine zwei tägige Wanderung in den Canyon und einen weiteren Tag am Cruz del Condor entschieden.
Am ersten Tag ging es 6 Stunden bergab nach Llahuar, einer kleinen Lodge am Rio Colca mit zwei Hotsprings (39°C). Ähnlich wie auch in Bolivien – sehr geil Nachts in dem warmen Pool zu liegen und die Sterne zu beobachten! Die Lodge war wirklich toll, das Essen dafür umso schlechter :D. Reis mit Brei für alle, YEAH. Und das gibt es dort übrigens jeden Tag, seit vielen Jahren (zumindest laut dem staff, Manu, aus dem Pachamama Hostel). Am nächsten Morgen ging’s auch nochmal kurz zum Muskeln aufwärmen in den Hotspring bevor wir dann den public bus nach Malata genommen haben, um von dort weiter in den Canyon abzusteigen und nach einer kurzen Mittagspause wieder aufzusteigen – den ganzen Weg nach Cabanaconde. 1200m Höhenmeter bergauf, am Stück und in 2,5 Std… danach waren wir platt ;). Für die ganzen Anstrengungen haben wir uns in unserem Hostel Pachamama mit richtig, richtig leckerem Essen und mehreren Pisco Sours belohnt.
Der nächste Tag am Cruz del Condor, ein Spot an dem viele Anden-Condore ihre Nester haben, war zwar sehr viel touristischer, hat sich aber dennoch gelohnt! Hier werden jeden Morgen busweise die Touristen angekarrt, um den Condoren zwischen 7 und 10 Uhr beim Gleiten zuzusehen. Zu Beginn noch tiefer im Canyon, kommen die Condore mit steigender Thermik weiter nach oben, bis sie direkt über deinem Kopf gleiten (Spannweite um die 3 Meter, sehr eindrucksvoll!). An dem Tag war richtig viel los, so konnten wir 3 Condor Bambinos und ca. 6-8 ausgewachsene Exemplare sehen. Nachdem wir uns an dem Spot sehr viel Zeit gelassen hatten, bis auch alle Touristengruppen weg waren, sind auch irgendwie keine Busse mehr zurück in unseren Ort gefahren. Irgendeine Lösung gibt es dann aber doch immer und so sind in einem kleinen LKW mitgefahren, der die peruanischen „Souvenir-Frauen“ Mittags vom Condor Spot zurück in den Ort bringt. Auf der Ladefläche des kleinen Transporters waren bestimmt 10-15 Frauen mit säckeweise Alpaca Stricksachen und jede Menge anderen Souvenirs ;). Netterweise haben sie uns aber den Platz im Fahrerhaus überlassen.
Ein kurzes Video & Bilder über die 3 Tage Hiking im Colca Canyon gibt’s hier.
Leave a reply