glaciers & beaches in just one day!

Nach einem kurzen Aufenthalt in Queenstown, ging es die Westküste der Südinsel entlang. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und die schmale Straße schlängelte sich durch dichte Wälder. Es ist kaum vorstellbar, dass zwischen den Wäldern und Wiesen mit Schafen und Kühen bald die Berge mit den Gletschern vor uns auftauchen sollen. Aber Neuseeland ist schließlich für seine Vielfalt bekannt und auf einmal tauchten die schneebedeckten 3000er auch vor uns auf. Zuerst stand der Fox Gletscher auf dem Programm. Wir haben hier den einstündigen Valleywalk gemacht. Denn sowohl beim Fox, als auch beim Franz Josef Gletscher, zu dem wir am nächsten Tag fahren, handelt es sich um Talgletscher, deren Gletscherzunge bis auf 300 Höhenmeter ins Tal führt. Obwohl die Gletscher bei weitem nicht mehr so groß sind wie noch vor 20 Jahren ist es doch beeindruckend vor dem Eis zu stehen. Mit einer Entfernung von 400 Metern kamen wir auch näher heran als erwartet. Am nächsten Tag ging es zum Franz Josef Gletscher. Wir haben wieder den Valley Walk mit einer Dauer von circa einer Stunde gewählt – um den direkten Vergleich zu haben. Natürlich sind beide schön ?. Beim Franz Josef ist man mit 750 Metern doch etwas weiter von der Gletscherzunge entfernt. Trotzdem hat uns der Blick auf das Eis und die Berge und die Form der Eisfläche doch besser gefallen weshalb der zweite Gletscherbesuch in unserem Ranking knapp vor dem Ersten lag. Noch dazu entwickelte sich dieser Tag zu dem bisher schönsten Neuseeland-Tag auf unserer Reise. Nach dem Gletscherbesuch fuhren wir die Küstenstraße weiter. Eine Brücke führte uns über einen Fluss, dessen Farbe uns wohl noch lange in Erinnerung bleibt. Der Fluss war so türkis, dass es wirklich schon unecht aussah. Also gibt es sie doch, die türkise Farbe die wir schon auf so vielen Neuseelandbildern gesehen haben. Zwar ist sie uns nicht am Lake Tekapo, den Blue Pools bei Wanaka oder den Hokitika George begegnet aber dieser uns unbekannte Fluss zwischen dem Franz Josef Gletscher und Hokitika hatte dieses wahnsinnige türkis. Der Tag wurde von einem genauso schönen Sonnenuntergang mit beeindruckenden Farben am Strand von Hokitika abgerundet. Vom Gletscher zum türkisen Fluss und ein Sonnenuntergang am Strand – das ist das Neuseeland das wir aus Erzählungen anderer kennen und es wirkt unreal alles an einem Tag zu erleben.

Unser Zwischenwfazit nach 2 1/2 Wochen Südinsel:
Mit 12% Touristenwachstum ist im letzten Jahr wohl endgültig der Neuseelandhype auch bei den Deutsch angekommen, aber ist der Hype unserer Meinung nach gerechtfertigt? Wir sind fast am anderen Ende der Welt angekommen und doch ist die Landschaft, die Berge, das Leben der Kiwis irgendwie so europäisch, so vergleichbar mit Deutschland. Die Weiden, Fichten und manchmal wohl auch das schlechte Wetter, zwischen den zum Glück doch auch recht vielen sonnigen Tagen für uns auf der Südinsel erinnern uns schon sehr an unsere Heimat. Die Landschaft ist ohne Zweifel schön, doch auch hier suchen wir oft den Unterschied zu Reisezielen innerhalb Europas. Nach Ländern wie Bolivien, Uganda, Japan, Westaustralien fühlen wir uns hier in Neuseeland schon etwas wie …“back at home“.
Aber vielleicht liegt darin auch der Reiz das Land zu bereisen. Man fühlt sich sofort heimisch. Auf eigene Faust ist das Land super einfach zu bereisen, das Klima ähnelt unserem in Deutschland und auch in den Unterkünften wimmelt es (abgesehen von den Chinesen und Japanern) von deutschen Touristen. Dazu kommt, dass die Neuseeländer wahnsinnig gastfreundlich und sehr sehr nett sind. Wanderer und Outdoorbegeisterte können sich hier auf jeden Fall austoben. Aber auch Europa hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten. Aus diesem Grund lieben es auch die Neuseeländer Europa zu bereisen, in den Bergen zu wandern, Bootstouren zu buchen oder unsere historischen Städte anzuschauen – haben uns zumindest alle erzählt.
Und die Landschaft? „Gepackt aber nicht gefesselt“ – diese Worte von Michael, den wir mit seiner Frau in Te Anau getroffen haben, beschreiben es auch für uns ganz treffend. Es gab viele schöne Momente in den letzten 2 1/2 Wochen aber obwohl unsere Zeit hier auf der Südinsel noch nicht zu Ende ist hat uns das Land bislang sehr gut gefallen aber noch nicht in seinen Bann gezogen ?.