Kleiner, wilder, weniger touristisch, es ist wie Bora vor 40 Jahren. So beschreiben die Einheimischen Maupiti. Es soll neben Bora die schönste Insel sein, die man mit dem Bora Bora Airpass erreichen kann. Es war mit Abstand am schwersten hier eine Unterkunft zu buchen. Die Suche bei Agoda, Booking oder Airbnb ergab 0 Treffer. Es gibt nur ein paar kleine Familienpensionen, deren Internetseiten, falls sie überhaupt welche haben, meist auf französisch sind und auch die Kommunikation im Vorfeld auf französisch abläuft. Emails auf englisch werden einfach nicht beantwortet. Dank des Google Translators schafften wir es unsere Unterkunft bei Sandra und Kete – Pension TEREIA – zu buchen. Es war wirklich ein richtiger Homestay. Sandra holte uns und eine weitere Familie vom Flughafen ab und begrüßte uns erst einmal einer schönen Blumenkette, die sie uns um den Hals hängte. Der kleine Pudel Diva und der Sohn Manu waren auch dabei und so blieb für uns nur der Platz auf der Ladefläche des Autos – yeah ?. Der Wind wehte uns bei der Fahrt zur Unterkunft um die Ohren und wir genossen den Ausblick vom Auto aus auf die schöne Lagune. Schon jetzt wussten wir, dass die nächsten drei Tage sicher gut werden. Der einzige Strand von Maupiti (aolso der Hauptisel), der Terei’a Beach lag nur zwei Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt. Wir erkundeten noch kurz die Umgebung und bezogen unser kleines, sehr schönes und sauberes Zimmer im Haus der Beiden. Am Abend schauten wir nicht schlecht als Kete, der Hausherr mit frischem Thunfisch vom Angeln nach Hause kam. Mit einem gemächlichen Ia Orana und einem zufriedenen Gesichtsausdruck zog er einen Bonito und einen Yellowfin Tuna von der Ladefläche des Autos, zückte das Messer und zerlegte die Fische erst einmal in aller Seelen Ruhe. Neben den dicken Filets schnitt er auch ein paar schmalere Streifen heraus, die er in eine kleine Plastikschale warf. Mit seinen kräftigen Händen presste er noch eine Limette darüber und fertig war das Sashimi a la Kete – servierbereit auf der Ladefläche des Autos, auf der auch noch der halbzerlegte Fisch lag. Wir probierten und es war soooo lecker. Für uns war es sehr praktisch, dass noch eine französische Familie während der selben Zeit bei Kete, Sandra und Manu wohnten. Tristan, der Sohn, übersetzte während der drei Tage immer fleißig für uns von Französisch ins Englische. So erfuhren wir, dass das Thunfisch Sashimi am nächsten Tag sogar noch zarter sein wird. Nichtsdestotrotz gibt es auf Abend zwei rießige Platten Bonito Sashimi, gebratenen Thunfisch, Reis und natürlich Baguette! Wir haben uns vor allem auf das Sashimi beschränkt?.
Am nächsten Morgen starteten wir alle gemeinsam zu einem Ausflug auf eine Motu mit Schnorcheltour. Der erste Schnorchelstopp war ein Manta Spot. Wir sprangen ins Wasser und die Mantas waren genau unter uns – so relaxt und groß wie wir sie selten zuvor gesehen hatten. Auch wenn es für uns schon der dritte Schnorchelgang mit Mantas war ist es jedesmal wieder aufs Neue schön. Nach circa zwei Stunden fuhren wir mit Kete auf die Motu Pitihae zurück, auf der Sandra schon die ersten Mittagsvorbereitungen begonnen hatte. Wir entpannten uns noch ein bisschen im kristallklaren, türkisen Wasser und während Kete seine mitgebrachte Tonne zum Grill umfunktionierte und frische Langusten und Thunfischspieße grillte. Dazu gab es selbstgemachtes Kokosnussbrot und natürlich noch rohen Thunfisch – diesmal angemacht mit frisch gepresster Kokusnussmilch, ähnlich wie das Ika Mata auf den Cook. Während wir unser Festessen unter Palmen auf einer einsamen Insel mitten im Südpazifik genossen, fragte man sich schon ob das Leben noch besser werden kann und so grinsten alle während des Essens vor sich hin. ? Mit vollem Bauch ließen wir uns anschließend noch im Wasser treiben, wobei Kete dabei mit Abstand die beste Figur machte. ? Nachdem er fertig relaxt hatte, warf mir Kete vom Boot aus ein Stück rohen Thunfisch zu. Es dauerte nicht lange und schon hatte ich drei Stachelrochen um mich. Sie waren wie verrückt nach dem Stück Fisch und schmiegten sich mit ihrer weichen Unterseite an mich um etwas abzubekommen. Immer wieder zogen sie ihre Kreise um mich, berührten mich und versuchten sich an meinen Rücken und Bauch hochzuschlängeln um an den rohen Fisch zu kommen. Man konnte Ihnen die Fischstücke sogar direkt ins Maul schieben. Beim Schnorcheln haben wir schon viele Stingrays gesehen – aber kuscheln mit Stingrays, die auch noch sooooo weich sind, das hätte ich bis zum Abend machen können. Aber ich wollte den anderen beiden (Franz und Tristan) das Erlebnis ja nicht vorenthalten und gab dann doch noch was von meinem Thunfisch ab. Doof sind die Stingrays ja nicht, denn ohne Thunfisch in der Hand wollten sie mit mir dann doch nicht mehr kuscheln. ?
Ein weiterer schöner Tag ging zu Ende und französisch Polynesien hatte uns entgültig gepackt und in seinen Bann gezerrt. Bevor wir uns am nächsten Tag auf die Motu Tiapaa fahren ließen, machten wir noch einen kurzen Stopp mit Sandra im Air Tahiti Office um unseren Flug für den nächsten Tag von 8 Uhr morgens auf Nachmittags um 16 Uhr zu verschieben. Zufällig wurden beim späteren Flug Plätze frei und uns war jede weitere Minute auf der schönen Insel Maupiti recht! ? Der Tag auf dem Motu Tiapaa verging wie im Flug. Wir relaxten auf unserer eigenen kleinen Insel und versuchten uns in einem kleinen Hochzeitsshooting. Unsere Outfits hatten wir seit Australien im Gepäck und wollten in der Südsee ein kleines Shooting zum Andenken machen – wenn wir schon mal hier sind. Leider hat es sich mit Stativ und nur maximal 10s-Selbstauslöser sehr schwierig gestaltet und so kamen eher mehr Quatschfotos heraus, aber den Spaß wars wert… ?
Mit leichter Verspätung holte uns Kete am späten Nachmittag wieder von der Insel herunter. Hier konnte man wirklich eine Überraschung nach der anderen erleben. Als wir in sein Fischerboot einstiegen grinsten er und sein Bruder uns schon entgegen. Kete zeigte mit seinem blutverschmierten T-Shirt auf die andere Seite des Bootes. Die beiden hatten einfach einen 2 Meter langen Schwertfisch dabei. Über eine Stunde hatten Sie mit dem 90kg Fisch gekämpft – und gesiegt. Sandra wartete schon am Hafen auf uns um den beiden Männern beim Aufladen des Schwertfisches auf die Ladefläche des Autos zu helfen. Wir starrten den rießigen Fisch einfach nur an und waren überwältigt von der langen Maulspitze, den blauen Augen und der Haut des Schwertfischs. Kete und sein Bruder waren ebenfalls glücklich über den Fang. Auch wenn die Beiden schon Schwertfische die 3 mal so groß waren aus dem Meer gezogen haben, zerlegen sie ihren Fang doch stolz am Frühstückstisch und bereiten gleich wieder frisches Sashimi für uns zu. Der halbe Fisch wurde verkauft und deckte etwas mehr wie die Spritkosten, der Rest wandert als fette Filetsteaks in die Tiefkühltruhe.
Am letzten Abend gab es – ich denke ihr vermutet es schon ?- zwei große Sashimiplatten mit und die von Franz lange ersehnten Mahi Mahi Steaks mit der typischen tahitischen Vanillesoße, Pommes und Baguette. Den Mahi Mahi gibt es fast auf jeder Speisekarte, leider war er in den letzten Wochen in keinem Restaurant in dem wir gefragt hatten verfügbar. Bei Kete in der Tiefkühltruhe schaut es natürlich anders aus und so kamen wir auch noch zum Mahi Mahi – ebenfalls sehr lecker?. Am letzten Tag hatten wir durch den verschobenen Flug noch ein bisschen Zeit um den Hausstrand noch einmal zu erkunden. Es ist der einzige Strand auf der Hauptinsel von Maupiti. Der Terei’a Beach ist für uns der schönste Strand aller Main Islands, die wir hier auf französisch Polynesien gesehen hatten. Wir haben noch ein bisschen die Sonne und den Ausblick auf das Meer genossen, bevor es zurück zum Flughafen ging. Unsere Zeit in der Südsee war erstmal zu Ende. Ein bisschen traurig stiegen wir beide in den Flieger, mit dem festen Entschluss wiederkommen zu wollen. Es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir Maupiti betreten haben oder in der Lagune von Bora geschwommen sind. Zu wenig haben wir von Raiatea und Tahaa gesehen und das Tuamotu-Archipel fehlt ja auch noch……
Es wäre sicher einfacher sich eine Inselgruppe auszusuchen die etwas näher an Deutschland liegt. Man muss mindestens 3x den Flieger wechseln, ist circa 40 Stunden unterwegs und investiert um die 2500-3500€ pro Person ins Flugticket nur um hier zu sein. Während nach Hawaii noch zwei Millionen Touristen im MONAT reisen, werden alle zu Französisch Polynesien gehörenden Inseln nur von ca. 260.000 Menschen im JAHR besucht! Es ist vielleicht aufwendig und teuer hier herzukommen, doch wenn man am anderen Ende der Welt angekommen ist, weiß man, dass sich die Reise gelohnt hat!!!
WE ??? FRENCH POLYNESIA!!! Lg F&N
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Oh, da bräuchte ich doch schon wieder ein paar Bilder zum Veröffentlichen!