Es war wirklich schade die Südsee nach 5 Wochen zu verlassen. Die Südsee war soo schön und gerne wären wir länger geblieben, aber der Flug nach Australien war bereits gebucht. Das erste Mal auf unserer Reise versuchten wir die Flüge umzubuchen um wenigstens noch ein paar Tage länger bleiben zu können. Doch die Flugpreise waren mittlerweile so hoch, dass der Aufpreis einen nicht einmal kurz darüber nachdenken lies den Flug zu verschieben. Die vorzeitige Planung hat sich bezüglich der Flugpreise dann doch bewährt – also so ging es also wie geplant zurück nach Australien und wir verabschiedeten uns schweren Herzens vom Paradies. Was konnte uns nach der einmaligen Zeit der letzten Wochen und Monate in Australien noch erwarten? Kann es noch einmal so beeindruckend werden? – Ehrlich gesagt, ich habe nicht daran geglaubt. ?
Die erste Nacht verbrachten wir in Broome um den Staircase to the Moon zu sehen. Ein Naturschauspiel, dass man beobachten kann, wenn der Vollmond bei Ebbe über der Westküste Australiens aufgeht. Der runde, leuchtend gelbe Mond spiegelte sich im flachen Wasser. Die Leute versuchten das Phänomen mit iPad, Handy oder ihrer Kamera (die meisten sogar mit Blitz ? ??) festzuhalten. Wir blickten auf die Display der Leute – es gelang wohl den wenigsten und es sah nicht ansatzweise so gut aus wie in echt! Zurück am Campingplatz betrachtete eine Frau ganz enttäuscht ihr Ergebnis des Staircase of the Moon auf dem iPad und war überglücklich als sie sich ein Bild von uns auf ihr Tablet ziehen durfte! ? … Nach einem langen Tag und der ein oder anderen Zeitverschiebung zogen uns in unser Zelt zurück. Die erste Nacht war überraschend komfortabel aber auch überraschend kalt. 12 Grad in Australien, ganz so frisch hatten wir es nicht erwartet. Wie wir von den Locals erfuhren sind vor allem die Nächte im Mai und Juni verdammt kalt. Wir kramten unsere Skiunterwäsche wieder aus den Backpacks, kuschelten uns in unseren Schlafsack und warteten darauf, dass uns die Sonne am nächsten Morgen wieder entgegenstrahlt.
Am nächsten Morgen ging es erst einmal zur Tankstelle und zum Supermarkt! Die einfachste Regel hier! Tanken wenn man eine Tankstelle sieht und Essen kaufen wenn man an einem Supermarkt vorbeikommt. Für die nächste Woche wird uns auch sicher keiner mehr begegnen und so haben wir den Einkaufswagen für die nächsten 7 Tage Abenteuer vollgepackt. Wir starteten von Broome aus Richtung Norden auf die Dampier Peninsula. Mit unserem Toyota Hilux von BRITZ ging es über rote, sandige Straßen und es machte einfach nur Spaß zu fahren. Die Gegend war so remote, dass man kaum einem anderen Auto begegnete. Die kleinen Campgrounds, die man hier findet haben eine einmalige Lage und man hatte sie meistens für sich allein. Oft sind es nur wenige Stellplätze, die von den Locals betrieben werden, von Perlenfarmbesitzern, Aborigines, oder anderen einheimischen Australien, die auf ihrem Privatgelände Campgrounds betreiben – das Campground Airbnb schlechthin. Noch dazu ist die Lage oft einmalig – egal ob in direkter Strandnähe zur Cygnet Bay, auf den roten Klippen beim Whalesong Campground oder auch direkt am Willie Creek, die Campgrounds an der Dampier Peninsula sind definitiv einzigartig. Bis auf ein paar Aboriginal Communities ist hier wirklich nicht viel los. Das merkt man vor allem auch an den Regeln die es hier für Camper gibt – man hat alle Freiheiten der Welt. Wenn man nicht laufen möchte, fährt man eben mit dem Jeep zum Strand. Baut seinen Tisch und seine Stühle dort auf, genießt die Sonnenuntergänge und schaut in den schönen Sternenhimmel während man sich am Feuer wärmt. Auch Freecampen ohne Selbstversorgerfahrzeug (d.h. ohne Toilette an Bord) war hier zum ersten Mal kein Problem. Die Abgeschiedenheit war allerdings auch langsam am Handyempfang und an der mangelnden Stromversorgung an den Campgrounds zu spüren. Da unser gekaufter Inverter das Macbook auch nur beim Fahren geladen hat, mussten wir auf das abendliche Bilderaussortieren verzichten und verbrachten unsere Zeit mit Feuerholz sammeln und Sterne zählen. An der Cygnet Bay fanden wir jedoch nicht nur einen schönen Stellplatz, schönes türkises Wasser mit weißem Sandstrand und Mangroven, sondern auch die einzige kommerziellen Perlenfarm, die hier in Australien für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Wir nahmen an einer Tour teil um mehr über die Herstellung der Perlen zu erfahren. Die Perlen werden in Austern direkt hier in der Bucht gezüchtet. Vor ein paar Jahren hatte man hier sogar die größte Perle der Welt geerntet. Sie ist immernoch im Besitz der Perlenfarmer und wurde uns von dem Tourguide stolz präsentiert – ihr Wert: 60.000 australische Dollar. Doch auch die gefundenen natürlichen Perlen wurden über die letzten Jahrzehnte gesammelt und es entstand ein Kollier im Wert von 300.000 AUD. Auch das ist noch zu haben! Interesse? ? Die kleineren Perlen bekommen ihren Wert je nach Glanz, Farbe und der perfekten Form.
Nach zwei Tagen auf der Perlfarm ging es dann zurück zum Cape Leveque und dem Whalesong Campground in der Nähe der Middle Lagoon. Beide Orte faszinierten durch die Kombination aus roten Felsen, Sandstrand und blauem Meer. Einige Stellen waren sogar zum Schwimmen freigegeben – hier ist angeblich Krokodil freie Zone – zumindest wurde schon länger keins mehr gesehen. Wir machten einen Strandspaziergang und sahen den Kids der Aborigines zu, wie sie kleine Fische und Shrimps für ihr Abendessen suchten. Langsam wurden wir schon echte Profis im Zeltaufbau, sammelten fleißig Feuerholz und verbrachten die Abende am Lagerfeuer, hörten Musik und betrachteten den Sternenhimmel. Wir hatten in der ersten Woche wirklich Glück, denn zwischen Sonnenuntergang und dem Aufgang des Mondes lagen jeden Abend ein paar Stunden und die Sterne erleuchteten am schwarzen Himmel. Nach einem Besuch am Willie Creek ging es noch einmal nach Broome zurück. Wir statteten dem Malcolm Douglas Krokodil Park noch einen Besuch ab. Bevor es für uns in den nächsten Tagen wirklich ins Outback ging wollten wir die Corcs noch ein bisschen genauer kennenlernen, den Unterschied zwischen den Salzwasser- und Süßwasserkrokodilen (von den Aussies liebevoll Freshies genannt) erfahren. Von den Salzwasserkrokodilen (der Name ist leider irreführend, da sie nicht nur im Meer, sonder vielmehr in den Flüssen Nordaustraliens leben) sollte man wirklich lieber Abstand halten und falls man einem in die Quere kommt, hilft wohl nur eins – RENNEN, denn nach spätestens 15 Sekunden sind sie komplett erschöpft und müssen sich erst einmal wieder Stunden erholen. Die Freshies sind dagegen schon etwas lebendiger, dafür auch kleiner und nicht ganz so gefährlich. Die Bisswunden, die uns beispielhaft auf einem Foto gezeigt wurden, sahen eher aus wie von einem kleineren Hund. Wir waren gespannt, ob wir in den nächsten Tagen auch Krokodile in der Wildnis zu sehen bekommen.
Unser Fazit für die erste Woche stand fest und heißt: #REMOTE, #EINZIGARTIG, #4WDFUN #GERNEWIEDER
Den Toyota Hilux hatten wir nach einer Woche allerdings auch schon geschafft. Nach dem Gerüttel der letzten Tage auf den ungeteerten Straßen leuchteten nun alle Symbole die nur leuchten konnten, vom Motor bis hin zur eingeschränkten Bremsfunktion. Gut, dass es nur ein Mietwagen ist. Wir waren sowieso gerade wieder in Broome und bevor es anschließend richtig ins Outback auf die Gibb River Road ging tauschten wir den Wagen schnell und sehr unkompliziert bei BRITZ gegen einen Neuen um.
Nach Französisch Polynesien haben wir wirklich nicht damit gerechnet, dass eine Woche folgen wird, die wir ebenfalls als eine der schönsten unserer Reise in Erinnerung behalten werden. Aber so wie die Südsee mit seinen Blautönen besticht, kann man hier in Westaustralien wohl die „50shadesofred“ finden ❤️❤️❤️
Ein kurzes Video und Bilder gibt es natürlich auch wieder. Bis Bald, LG F&N.
4 Comments
Wow, super Bilder und Videos.
Bin mir ernsthaft am überlegen eine Drohne zu kaufen, nach diesen Bilder! 🙂
LG
Danke! ❤️ Nein wir sind wirklich noch nicht reisemüde! Bei den vielen beeindruckenden Landschaften ist das auch schwierig ?. Aber wir freuen uns natürlich trotzdem wieder heimzukommen, euch alle zu sehen und natürlich auch auf die Erdbeeren in der Gefriertruhe! ?
traum -haft, tolle Bilder – tolle Stimmung! Wir freuen uns auf euch <:)
Wie faszinierend ist doch diese Welt!Nach dem Paradies in die bizarre Schönheit von rot ,grün und blauem Farbenspiel!Ihr wirkt kein bisschen reisemüde!Schön zu sehen dass es euch gutgeht!LG aus Schlömen!Erdbèeren sind in Gefriertruhe