Eigentlich sind wir doch gerade erst von unsere Weltreise zurückgekommen und jetzt gibt es schon wieder Bilder von Ibiza, Formentera und Kenya?
Für Manche ist es vielleicht unbegreiflich, warum wir nach 11 Monaten reisen nicht einfach mal die Schnauze voll haben, die Ferien in Deutschland verbringen, unsere Backpacks im Keller stehen lassen und auf dem Sofa chillen. Warum fahrt ihr denn schon wieder weg? Habt ihr nicht langsam mal Alles gesehen? Wir schmunzeln, wenn wir solche Fragen hören – Nein haben wir nicht! Und so schnell werden wir wohl auch nicht alles bereist haben, was wir noch auf unserer Liste haben. 😉 Warum wir uns nicht aufs Sofa legen wollen? Ganz einfach – weil wir Lust auf neue Abenteuer haben!
Wir packen unsere Rucksäcke, ordnen das Kameraequipment und legen den Drohnenkoffer bereit. Wir freuen uns, wieder einen Kontinent bereisen zu dürfen, den wir im letzten Jahr definitiv tief in unser Herz geschlossen hatten – Jambo Eastern Africa – Jambo Kenya!
Diesmal bleibt uns allerdings etwas weniger Zeit und in den nächsten 10 Tagen stehen 3 Lodges der Marasa Group auf dem Programm. In Uganda hatten wir bereits Fotos für die Mweya Lodge gemacht und jetzt sind wir nach Kenya eingeladen worden, um auch dort durch ein paar neue Bilder für einen besseren Internetauftritt der anderen Lodges zu sorgen. Dabei gibt es nur noch ein kleines Problem – die Drohne nach Kenya zu bringen, denn die sind dort genauso wenig erlaubt, wie damals in Uganda. 😛 In den letzten Monaten hatten wir wirklich alles versucht eine offizielle Drohnengenehmigung der KCAA (Kenya Civil Aviation Authority) zu bekommen und waren… naja sagen wir mal, nah dran ;). Es gab eine Flut von eMails und auszufüllenden Formblättern, viele Versprechungen, und am Ende keine Erlaubnis. Trotzdem hatten wir die Drohne am Rücken und wollten damit einreisen. Nachts um 3 Uhr war die ideale Ankunftszeit, um nicht einer Meute von Officern und Security Personal zu begegnen. Nur ein einzelner bewaffneter Zollbeamte saß am Ausgang und beobachtete die Menschen beim Verlassen des Terminals. Und los… Franz läuft mit der Drohne am Rücken voraus, ich folge ihm mit einigen Metern Abstand. Der Officer schaut uns an und schwups sind wir draußen. 😉 Wir konnten unser Glück kaum fassen und grinsten uns erst einmal breit an! Wir hatten es geschafft und wir standen mit der Drohne am Rücken in Kenya, außerhalb des Flughafengebäudes. Keine nervigen Fragen der Zollbeamten und keine Diskussionen am Ausgang – es war schon fast zu schön um wahr zu sein ;).
Angekommen in der ersten Lodge, zeigt uns Richard, der Manager und waschechter Brite, nach einem ausgiebigen Frühstück das Gelände des Aberdare Country Clubs. Schon am ersten Tag gibt es ordentlich was zu tun, denn Richard hat es sich nicht nehmen lassen 4 „Models“ zu organisieren, die uns auch in den kommenden Tagen zur Verfügung stehen sollten. Wir hatten uns spontan darauf eingelassen auch einmal so etwas zu versuchen. Models in gestellten Szenen bei irgendwelchen Aktivitäten zu fotografieren. Mit, naja, mäßigem Erfolg. 😉 Abgesehen von der fehlenden Ausstattung (Licht!) für diverse Indoor Sets ist es auch einfach nicht das was uns Spass macht! Also konzentrierten wir uns schnell wieder auf das was wir am besten können. Einzigartige, real erlebte Momente festhalten und die Schönheit des Landes dokumentieren. Der Country Club hatte für uns tatsächlich etwas sehr besonderes! Auf dem riesigen Privatgelände sind ca. 40 Giraffen die frei herumlaufen. Zusammen mit einem Guide konnte man auf Pferden sehr nahe an die Tiere herankommen, viel näher als es zu Fuß möglich war. Mit der Erlaubnis des Managers konnten wir aber auch wann immer wir Lust hatten zu Zweit losstiefeln und unseren Sundowner in der Wiese bei den Giraffen mit zwei Cidern genießen – ebenfalls eine tolle Seite an der „wir-sind-die-Lodge-Fotografen-Geschichte“. Man hat immer eine Sonderstellung und hat meist viel mehr Rechte wie der normale Gast. 😉 ?
Auch den Ausflug zur Solio Ranch mit Richard und seiner Frau werden wir wohl noch lange in Erinnerung behalten. Normalerweise gehört schon viel Glück dazu ein Nashorn in Freiheit beobachten zu können. Das erste Mal hatten wir das Vergnügen in Namibia. Die zweite Begegnung dann im Ngorongoro Krater in Tansania. Die zwei Nashörner waren allerdings so weit weg, dass wir die Umrisse lediglich erahnen konnten. Und in der bald folgenden 5 Tages Safari in der Masai Mara haben wir nur ein einziges gesehen, und das war schon Glück! Hier in der Solio ist das anders, denn es wimmelt nur so von der bedrohten Tierart. 😉 Immer wieder laufen die Nashörner direkt an unserem Jeep vorbei. Wir stehen in unserem offenen, gestretchten Landcruiser, der Wind weht uns um die Nase, die Sonne blitzt hinter der tollen Bergkulisse des Mount Kenyas hervor und wir beobachten die Tiere aus nächster Nähe. Genau in so einem Moment wissen wir, warum wir uns in Afrika verliebt haben und es uns immer wieder aufs Neue begeistert!
JAMBO KENYA,
Franz und Nadine
P.S.
Eine kleine Afrikakunde: Welche Tiere gehören zu den Big Five? … – Richtig! …Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und der Leopard.
Warum werden diese Tiere als Big Five bezeichnet? … – Die Auswahl bezog sich nicht vorwiegend auf die Größe und das Gewicht der Tiere, sondern vielmehr auf die Schwierigkeit bei der Jagd auf sie! …Wieder etwas dazugelernt 😉
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