So richtige Weihnachtsstimmung wollte in diesem Jahr bei uns nicht aufkommen – keine Weihnachtsmärkte, keine Glühweinstände und treffen darf man die ganze Familie auch nicht 😟. Naja richtige Weihnachtsfans waren wir ohnehin nie, uns ist diese Jahreszeit einfach zu kalt, zu nass, zu trüb und so hofften wir auch in diesem Jahr darauf dem Winter irgendwie noch entfliehen zu können! Schon vor über einem Jahr hatten wir den Törn auf die Bahamas geplant, damals war die Pandemie noch weit weg und niemand ahnte, dass es soo kompliziert werden würde zu verreisen. Auf der ganzen Welt wütet unaufhaltsam der Coronavirus 😟. In den USA und in England darf man sich, aus Deutschland kommend, nicht einmal mehr im Transitbereich aufhalten. In dieser zermürbenden Coronazeit war die Aussicht auf einen 4-wöchigen Törn auf den Bahamas ein absoluter Lichtblick! Keine Menschen, keine Nachrichten – einfach nur wir und das Meer. 💙 💙💙
Der Inzidenzwert lag auf den Bahamas unter 50, hier in Deutschland waren wir bei knapp 200, trotzdem wurden die Bahamas von der Bundesregierung als Risikogebiet eingestuft. Der einzige Weg nach Nassau führte über Toronto, ohne einreisen zu dürfen, also mit 17 Stunden Aufenthalt im Transitbereich 😅. Zudem war auf den Bahamas selbst zur Einreise ein negativer PCR-Test (<72h alt), sowie Fiebermessen bei Abflug und ein Antigen-Schnelltest am 5. Tag notwendig. Ja das alles ist wirklich etwas abschreckend 😂 und man braucht doch etwas mehr Flexibilität und Mut also sonst, doch am Ende hat sich all das „MEER“ als gelohnt! 😍😍😍
Wir konnten es kaum glauben, als wir im Landeanflug auf Nassau die Inselkette der Exumas unter uns sahen. 💙 Anja und Sebastian (aka der Polle), zwei Freunde aus Ingolstadt, begleiteten uns in den ersten zwei Wochen und waren ebenso fasziniert von der Aussicht auf das türkise Wasser und die unzähligen Sandbänke. Bei unserer Ankunft hatte es bereits 25°C und die Sonne schien – die Vorfreude war riesig! 💙⛵️👏.
Nach einem ausgiebigen Einkauf in Nassau und einer Nacht im Hafen, starten wir am nächsten Morgen unseren Segeltrip. Die Great Bahama Bank, eine kilometerlange circa 4m tiefe Sandbank mitten im Meer, bietet ruhiges, kristallklares Wasser, selbst bei Wind über 20 Knoten bauen sich hier nur kleine Wellen auf. Unser Ziel waren die Exumas, viele kleine Inseln (Cays), die ebenfalls guten Schutz bei Wind aus allen möglichen Richtungen bieten. 💙💙💙 Das Meer war unfassbar schön und Franz war schon ganz hibbelig endlich wieder Speerfischen zu gehen! Schon beim Charterbriefing machte uns Justin die Lobster schmackhaft. Bei den Locals geht das ganz einfach… 😂 man sucht sich eine Koralle, taucht die Höhlen ab und kriecht am besten ganz weit hinein um ein Beinchen oder eine Antenne des Krustentiers zu entdecken! Anschließend muss nur noch der Polespear aufgezogen werden und gut gezielt werden. Klingt einfach?! 😆 Naja ganz so easy war es dann doch nicht! 🤨 Bei mir scheiterte es schon daran, den Lobster in der Koralle überhaupt zu finden 🙈. Ehrlich gesagt habe ich keinen einzigen entdeckt 😆. Dafür war Franz am Ende schon fast ein Profi, hatte den Dreh raus und brachte in den letzten Tagen noch fünf Lobster mit an Bord 👏👏😍.
Auch das Angeln war gar nicht soo einfach wie anfangs erhofft, trotzdem gaben sich die Männer bis zum Schluss größte Mühe einen fangfrischen Fisch zu bekommen 🐟. „Man muss nur an der 60 m Kante entlangfahren und die Angel schleppen. Am besten zwischen den Channels, wo die Strömung am größten ist“. Justin garantierte uns fast schon frischen Fisch – Barracuda, Wahoo sicher aber einen Mahi Mahi! 😝. Naja, ganz leer gingen wir am Ende nicht aus. Es gab zumindest leckeren Barracuda! Für den Wahoo oder Mahi hat es diesmal leider nicht gereicht, aber das lag natürlich einzig und allein an den Wetterverhältnissen. Sagten uns zumindest die Locals 😉! In den ersten zwei Wochen hatten wir recht starken, anhaltenden Wind (circa 20 – 30 Knoten). Um zur Außenkante zu gelangen musste man durch teils enge Passagen durch, die bei starkem Wind und starken Strömungen durch die Gezeiten nicht einfach zu fahren waren. An manchen Tagen brodelte das Wasser dort und die Wellen brachen zwischen diesen Channels. Im Inneren, der Great Bahama Bank, ging es dagegen ruhig und gemütlich zu. Also beschränkte sich unser trolling meist auf die Westseite der Exuma-Kette, aufgrund der Wassertiefe reines Barracuda-Land. Aber das war nicht so schlimm, denn auch der Barra ist ein echt leckerer Fisch und andere Alternativen aus dem Meer gab es ja auch noch, z.B. die Conch! Eine riesige Muschel, in der sich ein schlabbriges Gedärmezeug mit Muskel und Kralle befindet 😂😂😂. Klingt nicht lecker? Ich weiß ehrlich nicht, wie man es anders beschreiben sollte 😂, aber es ist ein typisches einheimisches Gericht, egal ob als raw dish oder gekocht, die Conch gibt es auf jeder Speisekarte. Wir wollten es natürlich auch probieren und tauchten vier Muscheln nach oben, um sie selbst zuzubereiten. Die Herausforderung bestand allerdings erstmal darin, dieses glibberige Zeug aus der Muschel zu bekommen 😆. Franz und Sebastian versuchten es mit einem Schraubenzieher, einem Stein und dem Dingianker 🤨. Der Dingianker hat jetzt einen Zacken weniger und die Conch blieb unbeeindruckt 😆. Polle fragte Youtube… womit könnte man eine Conch wohl aufbekommen? 🤷🏼♀️… Lösung: mit einer zweiten Conch! – wie denn sonst!? 😎. Jetzt muss man das Muskelfleisch „nur noch“ von den Gedärmen und der Kralle befreien, was ohne Frage eine sehr sehr glibberige Angelegenheit ist 😂, aber am Ende wurden wir mit einem relativ harten Fleisch mit leichtem Meeresgeschmack belohnt, das durchaus ganz gut geschmeckt hat 👌.
Viele hatten uns immer wieder gefragt, wie es mit Lion geklappt hat, als wir wieder zurückkamen. Wie war der Flug? Wie klappt es auf dem Boot mit einem 4 Monate alten Baby?
Für Lion war es sogar schon der zweite Törn! Der erste ging nach Griechenland, da war er 7 Wochen alt und jetzt der zweite mit 18 Wochen auf den Bahamas. Sicher gibt es etwas Schöneres als 17 Stunden mit Baby im Transitbereich abzuhängen, doch der Kleine hat es gut gemeistert und in seiner Tragetasche besser geschlafen als wir auf dem harten Boden oder den Stühlen 😂! Lion gefiel es auch auf dem Boot super. Naja er genoss auch die Aufmerksamkeit von gleich vier Erwachsenen, welchem Kind gefällt das nicht 😉. Außerdem gab es viel Neues zu bestaunen, endlich war mal wieder was los! Er wurde herumgetragen, verbrachte Stunden beim Spielen auf der umgeklappten Liegefläche im Salon des Kats, lauschte unseren Gesprächen und war verrückt danach im Meer zu baden und im Sand zu spielen. Anfangs dachten wir, dass die 25°C Wassertemperatur nicht ganz babyfreundlich wären, doch da hatten wir uns wohl getäuscht 🤪. Er verzog nicht eine Miene und planschte ausgelassen in seinem riesigen Swimmingpool 😎. Auch das Dingi fahren schien ihm zu gefallen. Entspannt hörte er dem Brummen des Motors zu und schaute auf das Meer. Schon kurze Zeit später wurden die Augen immer kleiner und er machte ein Nickerchen 😂. Zu süß wie er in seiner Schwimmweste schlief 😍. Es klappte einfach super mit ihm, außerdem waren die Nächte wesentlich besser als Zuhause. Ob es am Geschaukel lag, dem Geräusch der Wellen, der Wärme oder einfach nur weil er von der frischen Luft vollkommen platt war, werden wir wohl nie herausfinden 🤷🏼♀️. Auf alle Fälle schlief er super, wirkte zufrieden und hatte Spaß daran nur im Body zu strampeln und sich die nackigen Füße in den Mund zu stecken 😂.
Es war eine sehr sehr schöne Zeit, die leider viel zu schnell verging. So gerne hätten wir euch auf diese Reise mitgenommen, euch das türkise Wasser, die Sonnenuntergänge und den Sternenhimmel über den Exumas gezeigt 😍. Es ist schade, dass vieles gerade so unendlich kompliziert geworden ist. Es bleibt nur zu hoffen und zu träumen, dass all das was wir vorher hatten auch bald wieder möglich sein wird. Bis dahin möchten wir euch auf unserer Reise mitnehmen und ein bisschen aus dem Alltag entführen – ans Meer, an den Strand und in die Sonne ⛵️😎💙☀️.
Viel Spaß mit den Bildern und dem Video!
Liebe Grüße, Franz & Lion & Nadine
PS: @Anja & Polle: Es war wirklich eine sehr schöne Zeit mit euch!!! Lion hat euch natürlich auch schon vermisst 🥰🥰🥰! Wir hoffen, dass ihr uns bald mal wieder auf einem Törn begleitet, damit auch die Angel mal wieder zum Einsatz kommt 🐟 – und außerdem ist Anja ja auch gar nicht seekrank 😉😎 Bis dann! 👋
Comment
Sailing the Exumas!
Mal wieder Hammer Bilder und ein super schönes Video.
Lg aus Nürnberg
Und diesmal gleich die Antwort, ja Danke mir geht es gut und Hin- und wieder vermiss ich DAH und die Leute.
Aber sonst is alles In Ordnung.
P.S. Der kleine ist ja echt süß.